In Waldgebieten, Heidelandschaften und sonstige Gegenden findet man gelegentlich Hinterlassenschaften aus früheren Zeiten in Form von Betonfundamenten, Kleinbunker oder Gebäude. Geschichtsforschung zu diesem Thema ist seit langer Zeit ein Hobby von mir Um etwaige Missverständnisse zur Aufgabe und Herkunft dieser Bauwerke zu vermeiden, gibt es hier einige Erläuterungen zur damaligen Flugüberwachung.
Etwa ab 1928 wurden durch den zivilen Luftschutz in ganz Deutschland Flugwachen eingerichtet, die zunächst durch Freiwillige und Ehrenamtliche aus der näheren Umgebung betrieben wurden. Die Standorte hatten je nach geographischer Lage einen Abstand von 10-15 km , wodurch ein riesiges flächendeckendes Netz von Flugwachen entstand.
Als Standorte für Flugwachen wurde oft vorhandene Infrastruktur (Leuchttürme, Windmühlen, Bismarktürme und sogar Kirchtürme) genutzt. Wo keine Infrastruktur vorhanden war, entstanden Beobachtungstürme, -bunker oder -kuppeln. Unmittelbar neben jeder Flugwache wurde ein Blockhaus oder eine feste Hütte gebaut, die dem Flugwachpersonal als Unterkunfts-, Versorgungs- und Ruhebereich diente.
Ab 1935 wurden die Luftraumbeobachter als Soldaten der Reserve dienstverpflichtet, ab 1939 betrieben dann Soldaten der Luftnachrichtentruppe, die später durch Nachrichtenhelferinnen ersetzt wurden, die Flugwachen. Aufgabe der Flugwache war es, Luftverkehr und Wetter zu melden.
In den Büchern Ln- Die Geschichte der Luftnachrichtentruppe von K.-O. Hoffmann ist einiges zu dieser Thematik nachzulesen. Die 3-teilige Buchreihe erschien in den Jahren von 1965 bis 1973 in einer Auflage zu je 1.000 Stück und ist heute selten und nur sehr schwer zu Liebhaberpreisen erhältlich.