Nienburg, Köhlerberge

  • Objektname: Köhlerberge
  • Ortslage/LK: Nienburg (Weser)
  • Nutzungen:   1936 Pionierbataillon 22, Wehrmacht
  •                          1945 Alliierte, Sprengplatz, Munitionslagerung
  •                          1956 Gebäudenutzung als Wohnraum (Flüchtlinge)
  •                          1956 21. Enigeer Regiment, Britische Armee, Übungsplatz
  •                          1956 Übungsplatz für Kettenfahrzeuge
  •                          1956 Kasernengebäude wird Blanchard Barracks
  •                          1994 Übergabe an Land Niedersachsen
  •                          1995 Gefährdungsabschätzung des Landes beendet
  •                          1996 Unterkunftsgebäude als Übergangswohnheim
  • Ausrüstung:  Gebäude, Bunker, Schießstände, Sprengplatz,
  • Ist-Zustand:  Das Gelände kann frei betreten werden
  • Recherchen:  2017            Exkursion:
  • Fundstellen:  Geschichtsspuren.de,

Die Region der Köhlerberge ist eine Binnendünenlandschaft, die früher von Heide bedeckt war und sich im Süden der Stadt Nienburg (Weser) befindet. Ungefähr zum Ende des 19. Jahrhundert wurde diese Landschaft durch den Förster Köhler mit Kiefern aufgeforstet. Im Laufe der Zeit entwickelte sich hier der typische Birken-Eichen-Mischwald. Man findet hier zahlreiche Hinweise auf die ehemalige militärische Nutzung.

Lage

Aktueller Zustand – Kartenauszug OpenStreetMap

Kartenauszug Google Maps (Istzustand)

Kartenauszug TK 1:25.000, Reichsamt für Landesaufnahme (1945/46)

Als etwa 1935 feststand, dass Nienburg (Weser) der Standort für das Pionierbataillon 22 wird, entstand am heutigen Berliner Ring die Mudra Kaserne, an der Weser ein Pionier-Wasserübungsplatz sowie in den Köhlerbergen ein Geländeübungsplatz. Für die jeweilig übende Teileinheit des Pionierbataillons wurde als Unterkunft an den Übungsplätzen jeweils ein Kompaniegebäude errichtet. Im Jahre 1941 verlegte das Pionierbataillon 22 an die Ostfront und sämtliche Gebäude der Mudra Kaserne wurden als Kriegsgefangen- oder Arbeitslager benutzt.

Nach Ende des 2. Weltkrieges wurden die Köhlerberge als Sprengplatz für Munition und Waffenschrott genutzt. In dem Gebäude wurde etwa von 1950 bis 1956  Flüchtlinge untergebracht, bis 1956 das21. Enigeer Regiment der Britische Armee nach Nienburg kam. Die Übungsplätze wurden wieder militärisch genutzt und das Kasernengebäude bei den Köhlerbergen erhielt den Namen Blanchard Barracks. Dieser Name ist vielen Nienburgern heute noch ein Begriff, da ab 1974 die GSO (German Service Organisation) dieses Kasernengebäude als Hauptverwaltung nutzte. 1994 wurde der Übungsplatz Köhlerberge militärisch aufgegeben und entmilitarisiert. 1995 war die Gefährdungsabschätzung des Landes Niedersachsen beendet und das Gelände für die Bevölkerung wieder zugänglich. Die Blanchard Barracks dienten ab 1996 noch einige Zeit als Übergangswohnheim, bis sie dann vor einigen Jahren wegen Baufälligkeit abgerissen werden mußten.

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