Trentino-Südtirol, Gardasee

Zugegeben, wir waren schon öfters in dieser schönen Gegend. Nachdem wir das Geocaching für uns als Hobby entdeckten, ließen wir die Reiseführer einmal zu Hause und planten unsere Touren rund um den Gardasee einmal mit der Karte von Geocaching.com. Zu fast allen hier vorgestellten und beschriebenen Sehenswürdigkeiten und Locationen führten uns Geocaches, die von fleißigen Ownern aus dieser Region versteckt wurden. Da dieses Hobby stark durch Veränderungen, Wegfall und Neuauflagen von Geocaches geprägt ist, wird größenteils in diesem Bericht auf Cacheempfehlungen verzichtet. Wie wir alle wissen, fangen die Touren schon mit der Planung; es befinden sich in dieser Region sehr viele Geocaches zu Locationen, die in keinem Reiseführer verzeichnet sind, und wo mit Sicherheit für Jeden etwas dabei ist.

Trentino-Alto Adige

Trentino-Südtirol hieß bis 1972 Trentino-Tiroler Etschland, und ist heute die Region Trentino-Alto Adige im Norden von Italien. Die Hauptstadt dieser Region ist Trient, tatsächlich übernimmt aber auch Bozen einige Hauptstadtfunktionen.

Die Region Trentino-Alto Adige ist etwa 13.607 km² groß und hat etwa  1.062.000 Einwohner. Die Region grenzt im Norden und Nordosten an Österreich (Tirol und Salzburg), im Nordwesten an die Schweiz (Graubünden), sowie an die italienischen Regionen Lombardei im Südwesten und Venetien im Südosten.

Kartenauszug OpenStreetMap

Die Landschaft ist stark durch die Alpen geprägt. Die höchste Erhebung ist der Berg Oraler, mit 3905 Metern über dem Meeresspiegel. Der Hauptfluss ist die Etsch, welche der Namensgeber des italienischen Names von Südtirol Alto Adige = Hochetsch zurückgeht.

Zudem gehört der nördliche Teil des Gardasees zur Region Trentino-Alto Adige, die wir Euch in diesem kleinen Reisebericht etwas näher vorstellen möchten.

Riva del Garda

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Tenno

In Tenno springt sofort die Burg Castello Tenno ins Auge, die gegen Ende des 12. Jahrhunderts errichtet und ab Ende des 15. Jahrhunderts weiter ausgebaut wurde. Im Jahre 1920 ging der Burgfried infolge eines Einsturzes verloren. Die Burg befindet sich in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Der Cache, der sich hier befand, ist leider vor einiger Zeit ins Archiv gewandert.

Gleich hinter dem Castello ging es links in Richtung Frappona Tenno. Ein kleiner Fußweg führte uns zum GC1VBB1, der sich unmittelbar neben der Chiesa San Lorenzo a Tenno befindet. Diese kleine  Kirche stammt aus dem 11. Jahrhundert und liegt an einem Hang von wo man eine schöne Aussicht über den Garasee genießen kann.

Spurensuche: Localbahn Mori – Arco – Riva

Die Eisenbahnstrecke von Mori über Arco nach Riva wurde nach nur 11 Monaten Bauzeit am 28. Januar 1891 eröffnet. Diese Localbahn mit einer Spurweite von 760 mm (Bosnische Spurweite), hatte eine Länge von 24 Kilometern, die in etwa 90 Minuten bewältigt wurde.

Diese Bahnverbindung wurde zur Förderung der Wirtschaft der Städte im nördlichen Gardaseegebiet errichtet; sie war aber auch für die Militärs und ihren logistischen Bedürfnisse der strategisch befestigten Stadt Riva del Garda und deren Anlagen der Festung Riva in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg besonders wichtig.

Im Jahre 1936 wurde die Strecke durch eine Autobusverbindung ersetzt. Die Bahnhofs-gebäude in Riva und Arco sind auch heute noch erhalten und  dienen als Verkehrs-büros oder Gaststätten. Außerdem erkennt man noch einige Brückenbauwerke, sowie Teile der ehmaligen Bahntrasse. Zahlreiche Orginaldokumente und Gegenstände zu dieser Bahn findet Ihr im Stadtmuseum von Riva del Garda.

Torbole – Nago – Mori

Die Straßenverbindung SS 240 von Torbole über Nago nach Mori hat  einen historischen Hintergrund. Im 15. Jahrhundert herrschte Krieg zwischen den Mailändern und den Venizianern. Die Mailänder beherrschten den südlichen, die Venizianer den nörd-lichen Teil des Sees. Da die Venezianer keine Flotte auf den See hatten, wagten sie ein spektakuläres Unternehmen:  Sie bewegten ihre Kriegsschiffe die Etsch hinauf bis Mori. Von Mori wurde der Flottenverband, bestehend aus 6 Galeeren, 2 Fregatten und 25 Kriegsbarken über den Landweg transportiert.

Die so mühsam über die Berge gezogene Flotte wurde unmittelbar nachdem sie den See erreicht hatte in ein erstes Gefecht vor Riva del Garda verwickelt, ohne dass es zu einer Entscheidung kam.  Bei der Schlacht am 26. September 1439 ging der Großteil der venezianischen Schiffe verloren.

In Nago fanden wir eine Reliefplatte sowie eine Wandmalerei, die an dieses Husarenstück erinnert. Siehe auch: Nago, Straße SS240, Nordwind.info, Galeas per montes, Wikipedia

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