Nördlich von Arco, kurz vor Ceniga im Trentino/Italien befindet sich etwas Abseits der Straße die Einsiedelei San Paolo. Die Kapelle (12. Jh.) und ein Haus, vermutlich eine Pilgerunterkunft waren lange Zeit dem Verfall preisgegeben. Bei der Restaurierung kamen auch die zahlreichen Fresken im Inneren der Kapelle wieder zum Vorschein.
Die Einsiedelei besteht aus insgesamt drei getrennten Gruppen, die entlang an einem Felsen verteilt sind. Am Haupteingang ist das südlichen Gebäude und man geht durch einen Bogengang mit einer wunderbarer Sicht auf den See.
Einen kleinen Hof mit einer hölzernen Presse aus dem Jahr 1759 durchquerend, kommt man zum kleinen Kloster und anschließend zur Kirche, deren Ursprung romanisch ist. Das heutige Gebäude hat eine einzigartige Struktur, das Ergebnis der Vereinigung von drei einstmals getrennten Kapellen. Von großem Reichtum und Qualität sind die Malerkunstschätze, vor allem die aus dem 13. Jahrhundert in der Kirche, wie auch im Kapitelsaal. Laut Legende wurde die Einsiedelei von Alberto Besozzi di Arolo gegründet; ein Wucherer, der einen Schiffbruch im Jahr 1170 überlebt hatte und sich als Einsiedler auf den Sasso Ballaro zurückgezogen hatte.
Drei zu verschiedenen Zeiten gebaute Kapellen wurden bald zum Ziel vieler Pilger und der Ort selbst galt als wunderwirkend: berühmt ist das Wunder am Anfang des 17. Jahrhunderts der fünf Felsblöcke, die auf die Kirche fielen und im Gewölbe der Kirche hängen blieben. Dort blieben sie zwei Jahrhunderte lang bis 1910.
Dem historischen Gebäude widerfuhren in Laufe der Jahre viele verschiedene Schicksale, vom höchsten Glanz bis zum Verfall, bis zu seiner Aufhebung im Jahr 1769. Es folgte eine lange Zeit der Verwahrlosung. Später wurde es restauriert und diente einem Mönchsorden als Kloster.