Flugwachen bestanden aus einem Beobachtungsturm und einem kleinen Gebäude (Blockhaus oder Ziegelbau), das als Unterkunfts-, Versorgungs- und Ruhebereich diente. Die Hütte stand in der Nähe der Flugwache und war von außen kaum zu sehen. Der Innenbereich bestand meist aus 2-3 Räumen mit Kochgelegenheit.
Für die Unterkunftsgebäude der Flug-wachen gab es zunächst keine festen Vorschriften. Auf alten Fotos, sowie bei noch erhalten Bauwerke aus dieser Zeit vor Ort werden viele unterschiedliche Holzhütten oder Ziegelbauten gezeigt.
An vorgegebene Bauweisen für Ziegelbauten liegen noch keine Erkenntnisse vor.
Verschiedentlich stieß ich bei Recherchen auf die Bauweisen der BfH-Baracken (BfH stand für Beauftragte für den Holzbau). Bei diesen Hütten gab es in Längen von 5,0m; 7,5m; 10,0m; 12,5m und 15,0m; und Breiten von 2,75m oder 3,25 m. Die Breiten ließen sich beliebig in 1,25 m – Schritten erweitern. Die folgende Abbildung aus dem „Handbuch für den Stellungsbau“ der damaligen Reichswehr zeigt eine mögliche Hütte mit Beobachtungsstand.
Aus „Handbuich für den Stellungsbau“ Sammlung G. Kulawenski
Ab 1934 wurde für Unterkünfte die Baracken in Einheitsbauweise vom Typ RL IV/1 ff des Reichsarbeitsdienstes (RAD) verwendet. Dieser Typ hatte eine Breite von 8,14 m und war vom 3,30 m bis 52,95 m vielfach erweiterbar Dieser Barackentyp wurde vom NS-System für viele Zwecke wie Wehrmachtsanlagen und Konzentrattions-lagern verwendet. Foto: Freilichtmuseum Roscheider Hof, Autor Helge Klaus Rieder
Nach dem Zweiten Weltkrieg dienten diese Baracken noch lange Zeit oft als Notunterkünfte zur Unterbringung von Flüchtlingen. Zwar selten für Flugwachen wurden Baracken dieser Art bei den ab etwa 1938 eingerichteten Funkmess-Stellungen verwendet.
Bauzeichnung (Sammlung G. Kulawenski)
Lageplan Liebenai