Ln – Flugwachen

Etwa ab 1928 wurden durch den zivilen Luftschutz in ganz Deutschland Flugwachen eingerichtet, die je nach geographischer Lage einen Abstand von 10-15 km zu einander hatten. Aufgabe war es, anfliegende Flugzeuge sowie die Wetterverhältnisse an das zuständige  Flugkommando zu melden.

Flugwachen bestanden aus einem Beobachtungsturm oder einer Kuppel und einem kleinen Gebäude (Blockhaus oder Ziegelbau), das als Unterkunfts-, Versorgungs-  und Ruhebereich für das Personal diente. Die Hütten standen in Wäldern und waren von außen kaum zu sehen. Der Innenbereich bestand meist aus 2-3 Räumen mit einer Kochgelegenheit und sanitären Anlagen.

Das Personal bestand zunächst aus Freiwillige anliegender Ortschaften der näheren Umgebung. Im Jahre 1935 wurden die „Luftraumbeobachter“ als Soldaten der Reserve dienstverpflichtet und die Flugwachen den jeweiligen Wehrbereichskommandos unterstellt. Ab 1939 betrieben Soldaten der Luftnachrichtentruppe die Flugwachen, das Personal wurde später durch Nachrichtenhelferinnen (Blitzmädel) ersetzt.

Flugwachen (FluWa)

  • Ahlten (NI) – unbekannt – Braunschweig?
  • Bergkirchen (NI) – Han 13
  • Dorfmark (NI) – Han 38
  • Hävern (NW) – Han 30
  • Hassel / Drübber (NI) – unbekannt
  • Hollige (NI) – Han 36
  • Lauenau (NI) – Han 11 –
  • Liebenau (NI) – Han 32
  • Munster (Örtze) (NI) – unbekannt – Hamburg?
  • Rehburg (NI) – Han 14 –
  • Rohrsen (NI) – Han 34
  • Stolberg (SJ) – Nib 16
  • Sulingen (NI) – Bre 5

Mit den Flugwachen entstand ein  riesiges flächendeckendes Netz von unzähligen Flugmeldediensten. Etwa 10-15 Flugwachen wurden anfangs an ein Flugwachkommando angeschlossen, Diese Zahlen vermehrte sich im Laufe der Zeit auf 30-40. Die Flukos Berlin und Hamburg umfaßten zeitweise bis zu 96 Flugwachen.

Deutschland, Flugmeldedienst – Flugwachen 1939, Band 1, S. 139

Die Ausrüstung der einzelnen Flugmeldedienststellen ist infolge der bei der Bearbeitung der Meldungen zu erfordernden Schnelligkeit sehr einfach. Auf der Aussichtsplattform hatte man auf einem Gestell ein großes Fernglas montiert. Die Flugwache ist i. A. auszurüsten mit einem Kartenblatt großen Maßstabes (Flugwache mit nächster Umgebung) 1 : 25 000 oder 1 : 100000, einer wetterfesten Melderose, einer Melderose für die Karte, Sonnenbrillen, Ferngläser, Meldeblocks, Schreibmaterial.

An Hand besonderer Richtlinien war für die Besetzung von Flugwachen ausgewähltes Personal in bestimmten Zeitabständen über Art, Wichtigkeit und Ausführung der Arbeit wiederholt Unterricht zu erteilen. Im Allgemeinen war die Stärke einer Flugwache 1 Führer und 8 Mann.

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  • LN - Dorfmark, Flugwache 1
  • LN - Munster
  • LN - Sulingen
  • LN - Ahlten
  • LN - Hollige 02
  • LN - Liebenau
  • LN - Stollberb, Högel
  • LN - Hävern